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COPD (Chronisch-Obstruktive Lungenerkrankung)


Definition:

COPD ist eine fortschreitende und bislang nicht heilbare Lungenkrankheit, bei der sich die Atemwege entzünden und anhaltend verengen (Obstruktion).

Ursache:

Zum einen sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Zum anderen können die Lungenbläschen überbläht sein, was als Lungenemphysem bezeichnet wird. Ein chronischer Husten (Bronchitis) kann sich entwickeln, wenn die Atemwege häuufig Schadstoffen wie Tabakrauch, Staub oder Gasen ausgesetzt sind. Durch die Entzündung werden die Flimmerhärchen zerstört, die die Innenwand der Bronchien wie ein Teppich auskleiden. Staub und Krankheitskeime aus der Atemluft bleiben meist irgendwo in diesem Schleimfilm kleben und gelangen nicht in die Lunge. Die Flimmerhärchen transportieren den Schleim dann aus den Bronchien heraus. Diese Selbstreinigung ist für die Gesundheit der Lunge sehr wichtig. Sind die Flimmerhärchen zerstört, kann der Schleim nicht mehr richtig abtransportiert werden und die Bronchien verstopfen.

Risikofaktoren:

Grundsätzlich wird das COPD-Risiko durch Faktoren erhöht, die Entzündungen in der Lunge auslösen und befeuern können. Neben Tabakrauch egal, ob aktiv oder passiv - zählen zu den COPD-Risikofaktoren auch:
- Genetische Veranlagungen (zum Beispiel Alpha1-Antitrypsin-Mangel)
- Berufsbedingtes Einatmen von Stäuben (zum Beispiel Bergbau)
- Luftschadstoffe
- Infektionen der Atemwege in der Kindheit
- Vorgeburtliche und frühkindliche Einwirkungen
- Gestörtes Lungenwachstum
- Atemwegsinfektionen in der Kindheit
- Tuberkulose
- Asthma bronchiale

Symptome:

COPD Beispiel Typische Symptome einer COPD sind:
- Atemnot bei körperlicher Belastung; bei fortgeschrittener COPD bereits in Ruhe
- täglicher Husten über eine längere Zeit + Auswurf.
- Geräusche beim Atmen wie Pfeifen und Brummen
- verstäkte Beschwerden bei Erkältungen oder Grippeerkrankungen
- Typisch sind auch sogenannte Exazerbationen, plötzliche und deutliche Verschlechterungen der Krankheit. Meist äußern sie sich durch Atemnot-Anfälle und verstärkten Husten mit Auswurf.

Therapie:

Trotz intensiver Forschungsbemühungen ist COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) bis heute nicht heilbar. Die Ziele der COPD-Therapie sind deshalb:
- Fortschreiten der Erkrankung zu verringern.
- Die körperliche Belastbarkeit der Patient:innen zu verbessern
- Die COPD-Symptome zu lindern und den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern
- COPD-Exazerbationen, Komplikationen und Begleiterkrankungen vorzubeugen und zu behandeln
- Eine möglichst hohe Lebensqualität zu erhalten, um dies zu erreichen stehen verschiedene nicht-medikamentöse und medikamentöse Möglichkeiten für die COPD-Therapie zur Verfügung
Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist nach wie vor der Rauchstop

Epidemiologie:

Nach Schätzungen haben etwa 5 bis 10 von 100 Menschen über 40 Jahre eine COPD. Sie ist damit häufiger als Asthma. Männer erkranken deutlich häufiger als Frauen

Diagnostik:

- Anamnese
- Lungenfunktion
- Blutgasanalyse
- Belastungsuntersuchungen
- Röntgenuntersuchung der Lunge
- Computertomografie
- Herzultraschall
- Laboruntersuchungen

Prävention:

- Nicht rauchen oder das Rauchen aufgeben
- zusätzlich schwächen Halsschmerzen, Schweißausbrüche und Fieber bei einer COPD
- Während der Erkältungs- und Grippesaison wichtig vor einer Ansteckung zu schätzen
- Kontakt zu erkälteten Menschen oder größeren Menschenmengen meiden
- Sinnvoll sich gegen Grippe, Covid-19 oder Pneumokokken zu Impfen

Gefahren/Komplikationen:

Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium kann die Lunge den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen. Durch die stärkere Belastung verdickt sich der zuständige rechte Teil des Herzmuskels "Cor Pulmonale". In der Folge verliert das Herz an Schlagkraft. Kann z.B. zu Wassereinlagerungen in den Beinen und im Körper kommen. Da körperliche Anstrengungen bei Menschen mit COPD Beschwerden verursachen, bewegen sie sich weniger. Die Folge ist ein Abbau von Muskelmasse. Bei Menschen mit COPD können normalerweise harmlose Infektionen der Atemwege dazu führen, dass sich die Lungenfunktion plötzlich verschlechtert und die Beschwerden stark zunehmen. Diese Anfälle werden medizinisch "Exazerbation" genannt. Typische Warnzeichen für eine solche akute Verschlechterung sind:
- mehr Auswurf
- verfärbter Auswurf, eitriger Auswurf, Auswurf ist zäher als üblich
- mehr Atemnot als üblich
- mehr Husten als üblich
- höherer Bedarf an Medikamenten
- Fieber, verminderte Leistungsfähigkeit, größere Müdigkeit oder andere unspezifische Beschwerden